22. Juni – Lofoten – Lødingen
Im Laufe des letzten Abends sind noch einige Teams auf diesem doch recht versteckt liegenden Stellplatz gelandet. Wild Campen war die Challenge, die dort vorhandene warme Dusche für viele aber verlockender.
Nachdem wir dann losgefahren waren, erwischte uns die unglaubliche aber trügerische Schönheit der Lofoten. Jede Ecke wirkte wie eine mit kindlicher Phantasie geschaffene Modelleisenbahn-Idylle.
Alle selbst erlebten Eindrücke lassen sich hier nicht mit ein paar Bildern und Worten wiedergeben, aber für eine Anfangsvorstellung sollten diese Bilder reichen. Und damit es nicht langweilig wird, kann man am Straßenrand seinem Crew-Member auch mal den Kopf zwischen den Ohren wegzaubern:
Auf Nachfrage:
Unsere Aufgabe während der Reise ist es, in jedem Land mindestens einen oder mehrere Punkte anzufahren, um dort Dinge zu finden, bzw. diverse Aufgaben, die man unabhängig vom Land lösen kann, zu lösen. Die Route da hin ist jedem selbst überlassen, lediglich eine große Party in den Lofoten und eine Party im Baltikum führen das Feld kurzfristig wieder zusammen.
Unser kurz vor der Fahrt in Empfang genommenes Roadbook hat knapp 120 Seiten und ist randvoll mit Aufgaben, Informationen zu den Ländern und den Regeln, die an den verschiedenen Orten einzuhalten sind.
Hier nochmal ein Versuch, die Landschaft einzufangen:
Die letzte Challenge vor der Party war für uns unlösbar.
Wir mussten eine kleinen Insel Namens Hellandsøya mit einen Fußballplatz finden – und die Insel war wirklich nur etwas größer als der Fußballplatz selbst – um gegen die einheimischen Kicker ein Elfmeterschießen zu führen.
Wir wurden mit lebensgefährlichen Projektilen beschossen und fürchteten um unser Leben. Die Burschen hatten garantiert schon seit Jahren den Auftrag, die Nordkap-Tourer zu blamieren, und das hatten sie bis zur Perfektion vollendet:
Danach ging es direkt zum Party-Camp, um zu feiern.
Es gab den von den 280 Teams importierten Gin und Tonic, dazu wurden große Barbecues aufgestellt, auf denen jeder sein mitgebrachtes Fleisch grillen konnte.
Allerdings war der Andrang an den Grills so groß, dass wir beschlossen, unseren frisch gekauften Lachs in die eigene Pfanne zu hauen.
Es floss einiges an Alkohol und die Veranstalter brachten Spiele wie Holzscheitweitwerfen und Seilziehen ein, bei denen den Gewinnerteams kleine Gewinne, wie z.B. hochprozentigen Schnaps gewinnen konnten.
Nach den Spielen wurde noch das traditionelle „Arctic Bonfire“ entzündet, während dem man ins Eismeer springen konnte, um sich „etwas“ abzukühlen…
Gegen 22 Uhr kam ein regenreicher Sturm auf, der uns zwang, unseren im Vorfeld „bestens für Sturm präparierten“ Pavillon abzubauen, er wurde uns fast aus der Hand gerissen. Es schien, als wollte unser Pavillon vor uns am Nordkap ankommen. In dieser Nacht erlebten wir die trügerische Schönheit von ihrer üblen Seite. Sturm, Regen, Sonne, Wolken, keine Wolken wechselte sich schnell ab.
Dieser V70 hing wie einige andere bis zum Anschlag auf der Achse, nicht wenige wunderten sich, dass wir mit unserer Tonnage nicht das gleiche Problem haben…
23. Juni – Westliche Lofoten – Nordküste
Gegen halb neun Morgens, wobei aufgrund der Tatsache, dass es nicht dunkel wird, Abfahrzeiten fast keine Rolle spielen, haben wir uns auf den Weg zum Nordkap gemacht, es waren noch knapp 1000 Kilometer zu bewältigen.
Bei der Abfahrt aus dem Partycamp war das Wetter extrem nass und stürmisch, was sich aber gegen Mittag wieder ins absolute Gegenteil wendete
Das Wetter bei der Abfahrt – Die dunkle Seite der Lofoten
Die Vielfalt der Landschaft wechselte schneller als die Wetterextreme.
Hier ein paar Eindrücke:
400 Kilometer vorm Ziel, dem Nordkap sah es noch so aus.
Die Außentemperatur betrug +15°C, die Vorhersage für das Nordkap selbst mit +14°C ließ hoffen, dass wir im Team-T-Shirt unter der Weltkugel auf Michaels Geburtstag anstoßen würden.
Um 18.00 Uhr, 350 Kilometern zum Nordkap und 6 Stunden bis zu Michaels Geburtstag wogen wir ab, ob wir noch 5 Stunden fahren oder lieber ein Nachtlager suchen wollten.
Mittlerweile änderte sich die Landschaft abermals ins Gegenteil: Kühl, keine Vegetation und ein atemberaubender Horizont.
Weiter gehts dem Rest des heutigen Tages und mit Tag 7 der Rallye im nächsten Teil.