01. Juli 2022 – Ein eher unspektakulärer Tag auf unserem Weg um die Ostsee.
Hinter der lettisch-polnischen Grenze in Kaunas gab es einen Stellplatz, auf dem man den Boliden direkt vor einem Swimmingpool parken konnte.
Wobei wir das Gefühl hatten, dass alle nach einem lang durchschwitzten Tag erstmal in den Pool gehen, um dann zu duschen. Also haben wir uns den geschenkt.
Leider war dieser Platz auch stark mit irgendwelchen stechenden Insekten jeglicher At verseucht, sodass wir am Folgetag nach einem Kaffe von der nebenan liegenden Tankstelle zügig den Boliden bepackten und auf dem Weg nach Danzig Ausschau nach einem adäquaten Hintergrund für eine weitere Challenge, dem sogenannten “Top Gear Cover“ Ausschau hielten. Wir hatten von meinem Sohn zwei, drei Punkte benannt bekommen, die er für uns recherchiert hatte, aber auf dem Weg zu einem der Punkte fanden wir selbst ein paar ausgestellte russische Kampfjets an einem Privatflugplatz. Optimale Bedingungen fanden wir mit einem trennenden Zaun zwar nicht vor, aber wir haben versucht, durch martialisch ausgerichteten und hoffentlich bedrohlich wirkenden Körpern und grimmigem Blick die Sache aufzuwerten. Wir fanden das Ergebnis als unter diesen Bedingungen gelungen.
Darüber hinaus gab es zwischen diesem Stopp und der Stadt Danzig nicht allzuviel zu entdecken, außer dass die polnischen PKW und LKW Fahrer keine Angst vor dem Tod zu haben scheinen. Etwas abseits gelegene Strassen waren überwiegend in einem eher schlechten Zustand, in den Städten herrschte immer wieder Kopfsteinpflaster vor. Wirklich zu erwähnen ist aber, dass es zumindest auf unserer Strecke unglaublich viel Störche gab, Sie waren an den Strassenrändern, auf den Wiesen und an den unglaublichsten Stellen, wie auf dem Foto anzutreffen.
Westlich von Danzig entdeckten wir eine 500m breite und 20 Kilometer lange Landzunge – genannt “Frische Nehre“ – die in der Mitte durch eine ebenfalls 500m breite Grenze von Russland getrennt wird. Diese fuhren wir bis auf zwei Kilometer entlang, um festzustellen, dass man aus diesem wirklich hervorragend gelegenen Spot eine eher günstige Freizeitmeile für eher anspruchslose einheimische Menschen gestaltet hatte. Es mag vielleicht ein schöner Gedanke sein, dass man diese Landzunge noch nicht für den Welttourismus umgebaut hat, aber für sich selbst hätte die Bevölkerung schon etwas mehr Phantasie haben können.
Auf dem Foto sieht man die 20 Kilometer lange polnische Hälfte, an derem Ende wir unseren Boliden für ein Bild haben posen lassen.
Danach ging es dann nach Danzig, wo wir uns das dritte und letzte Hotel genommen hatten. Zum Glück gab es dort eine verschlossene Tiefgarage, in der wir den Boliden vor neugierigen und mit Werkzeug bewaffneten Großstädtern schützen konnten, und dadurch eine große Chance haben, den vielen Nordkap-Tour-Dreck in Hamburg mit ins Ziel zu bringen. Gegen 20.30 Uhr wollten wir mit dem Taxi die Altstadt erobern und wurden bei recht starkem Dauerregen in die Altstadt transportiert. Eine 10 Kilometer lange Fahrt kostete uns etwas mehr als acht EURO.
Leider bleib uns der Regen bis Mitternacht erhalten, sodass wir dann wieder ins Hotel fuhren. Wirklich erwähnenswert ist, dass uns trotz nasser Strassen Regen und Gewitter, die Altstadt komplett überzeugt hat. Man findet hier und da deutsche Überbleibsel, hunderte von liebevoll restaurierten mittelalterlichen Häusern und unglaublich viel einladende Gastronomie. Diese Stadt kann durchaus in der nächsten Zeit einen zweiten Besuch von uns bekommen.
Letzlich sind wir regenbedingt in einen der am nächsten gelegenen Kellergewölbe eingetreten und fanden auch hier ein sehr ansprechendes Ambiente vor. Ein Hauptgericht ist in der danziger Altstadt jederzeit für 8 bis 9 EURO zu haben, ein halber Liter Bier kostet 3 EURO.
Auf der Suche nach einem Taxi für die Rückfahrt schnell noch ein paar imposante Gebäude fotografiert, bevor es mit dem Taxi die 10 Kilometer zum Hotel zurück ging.
Am Folgetag haben wir dann die Aufgabe, die Fotos von allen Challenges auf Papier bringen zu lassen, um diese dann im Roadbook als Beweise zu sichern. Danach geht es dann Richtung deutsch-Polnische Grenze
Wir wünschen Euch für die letzte Etappe eine gute und planmäßige Fahrt nach Hamburg. Hat uns viel Freude gemacht, euch auf dieser Tour begleiten zu können. Gruß Irma und Helmuth.